Bartolomeo Colleoni aus Bergamo (1400-1475) hatte der Republik Venedig als Heerführer gedient und mit Erfolg geholfen, ihren Einflussbereich zu vergrößern. Er vermachte ihr sein durch die Kriegszüge erworbenes, bedeutendes Vermögen unter der Bedingung, dass vor der Kirche San Marco eine Statue als sein Denkmal aufgestellt würde. Die Stadt Venedig nahm diese Schenkung natürlich an.

1479 wurde Verrocchio der Auftrag zu einem Reiterstandbild gegeben. 1481 kam das Modell nach Venedig, nach dem Tode Verrocchios 1488 wurde es von Leopardi gegossen. Erst im Jahre 1494 wurde das Standbild aufgestellt. Voraus ging eine kontroverse Diskussion über den Aufstellungsort: man hatte des Vermögens wegen dem Wunsch Colleonis zugestimmt, wohlwissend, dass ein Gesetz es verbietet, auf dem Markusplatz Standbild, die Privatpersonen gewidmet sind, zu errichten. Man kam zu dem Schluss, dass es den Söldnerführer nicht mehr schmerzen könne, wenn man aus „Chiesa di San Marco“ „Scuola di San Marco“ macht. So kann sich die Stadt Venedig ruhigen Gewissens an das geerbte Vermögen erinnern.

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